Über Markus Haastert

Geboren im deutschen Ruhrgebiet, wurde Markus Haastert ursprünglich als Schlosser auf der Zeche Westfalen in Ahlen ausgebildet. Nach vielen Jahren als erfolgreicher Medienunternehmer kehrte er im Jahr 2000 an seine alte Berufsschule zurück: die Zeche wurde geschlossen und sein Medienhaus zog in das denkmalgeschützte Gebäude ein. 2003 überzeugte er die Stadt Ahlen und weitere Unternehmer, ein Public-Private-Partnership einzugehen und der Industriebrache neues Leben einzuhauchen. Haastert ist überzeugt: in der Region kann durch Kooperationen so viel bewegt werden, dass allein die entstehenden Synergien grüne Projekte rentabel machen. Das Nutzungskonzept, nachhaltige Unternehmen anzusiedeln, war erfolgreich: seit der Fertigstellung 2006 sind die 8.000 m² Fläche mit neuen Mietern voll ausgelastet – was messbare Erfolge für die Prosperität der gesamten Region geleistet hat.

Bereits 2002 kam Haastert mit Zero Emission Gedanken in Berührung. Er trieb erste konkrete Projekte voran, so z.B. die Gründung des BauFairBund als regionale Handwerker-Kooperative mit dem Ziel, Nachhaltigkeits-Strategien in der Bauwirtschaft profitabel umzusetzen, und begleitete ab 2004 als Agentur das Siegel „nature plus“ für nachwachsende Baustoffe. Anfang 2007 gründete er ZERAP Germany e.V. (früher ZERI) als gemeinnützige Organisation, die das Forschungsprojekt „Nature’s 100 Best“ intensiv mit unterstützte. 2008 wurden erste Zwischenergebnisse auf der UNEP-Biodiversitätskonferenz in Bonn vorgestellt. 2009 folgte daraus in Berlin die Entwicklung des Begriffs „Blue Economy“.

Haastert ist Mitgründer der Blue Economy, die weltweit von 2010 bis 2012 regelmäßig neue Innovationen vorstellt. Zahlreiche Konferenzen und Trainings wurden organisiert. Seit 2011 liegt der Fokus von Haastert zunehmend auf der Umsetzung konkreter Blue Economy Beispiele – einerseits durch Gründung oder Ansiedlung z.B. in Deutschland, andererseits durch Regionalentwicklungsprojekte, im Rahmen derer ganze Cluster von ‚blauen‘ Initiativen und Firmen entstehen.

Zum Beispiel initiierte Haastert 2010 Chido’s mushrooms, eine Firma für den Anbau von Pilzen auf Kaffeesatz. Nur 0,2% der Kaffeebohnen landen in der Tasse, 99,8% landen auf dem Müll. Chido’s mushrooms macht durch die Pilzzucht aus diesem Reststoff eine besonderes Produkt. 2012 wurde dieses Konzept mit dem Sustainovation Award Startup-Sonderpreis ausgezeichnet.

Im Bewusstsein des Potentials alternativer urbaner Landwirtschaft (Landwirtschaft 2.0) für eine nachhaltige Entwicklung schreibt Haastert die Geschichte der Blue Economy durch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle konsequent fort. Mit TopFarmers initiierte er 2011 eine Methode, um die Zucht von Speisefischen mit dem Anbau von Gemüse und Südfrüchten in städtischen Gewächshäusern zu verbinden. Topfarmers wurde 2014 Preisträger des Generation D Wettbewerbs, einem Ideen- und Startupwettbewerb auf der Suche nach kreativen, nachhaltigen und realisierbaren Ideen im Bereich Social Entrepreneurship.

Als weiteres zentrales Thema sieht Markus Haastert bei all diesen Entwicklungen die Bildung. Bildung für eine nachhaltige Entwicklung ist eines der Schlüsselelemente, um auf Einstellungen, Wissen und Handlungsschemata hin zu lenken, welche der Mensch für eine nachhaltige Gestaltung seines Lebens benötigt. Er ist Unterstützer mehrerer Schulen und Bildungseinrichtungen und vermittelt mit seiner gemeinnützigen Arbeit Grundlagen der Nachhaltigkeit im Sinne von Zero Emissions – keine Verschwendung von Natur- und Humanressourcen.

Ab 2013 wird eines seiner Projekte in der Regionalentwicklung von einem Filmteam dokumentarisch begleitet. 2016 hat der Film „Von Bananenbäumen Träumen“ schließlich Premiere bei den Nordischen Filmtagen Lübeck. Auf dem Filmfest Schleswig-Holstein 2017 ist VBBT sogar Eröffnungsfilm, ab dem 30.03.2017 bundesweit in den Kinos. Auf dieser Basis beginnt nun die Kampagne „Dörfer im Aufbruch„, die Bürger dazu ermächtigen soll, die Gestaltung ihrer Zukunft und ihres Lebensumfeldes in die eigene Hand zu nehmen.